Die Tour auf die Karlesspitze ist etwas länger und anstrengender als der Schafzoll, aber immer noch soft.
Von der Hütte aus geht es, wie zum Schafzoll, zunächst taleinwärts; wo
man zum Schafzoll abzweigt, geht man jetzt aber geradeaus weiter.
Meist führt hier bereits eine Spur an der rechten Talseite sanft ansteigend
durch den lichten Wald. Falls man sich der Sache nicht sicher ist, hält
man sich etwas links und trifft nach wenigen Metern auf die vielbegangene Aufstiegsspur,
die vom Staudamm an der Straße herüberkommt. Nun geht es nach rechts steil bergauf. Man lässt die letzten Bäume hinter sich und kommt in hochalpines Gelände. Es öffnet sich eine Mulde, weite, tiefverschneite Hänge lassen Vorfreude
auf die Abfahrt aufkommen. Fast meint man, man sei gleich auf dem Gipfel.
Aber oje, jetzt heißt es nochmal anbeißen. Die Spur zieht wieder steil hinauf. Im Frühjahr ist man
hier der prallen Sonne ausgesetzt. Der Hang zeigt genau nach Süden. Transpirationsgefahr!
Geschafft! Jetzt wartet eine lange, anspruchsvolle Abfahrt mit mehreren Varianten. Man kann entweder entlang der Aufstiegsroute abfahren, oder auf den vom Gipfel herabziehenden breiten Grat seine Schwünge setzen.
Die Karlesspitze wird nie langweilig. Wie der erste Schifahrer gleitet man,
nachdem man die steilen Hänge der Karlesspitze bewältigt hat, die letzten
Meter durch den lichten Talboden zur Hütte.