Die Wechnerscharte ist die längste und anstrengendste Tour,
die man direkt von der Mittergrathütte aus unternehmen kann. Je nach
Kondition muss man schon mit 3-4 Stunden rechnen. Die Wechnerscharte
eignet sich besonders für Frühjahrstouren, weil der Gipfelhang nach
Norden orientiert ist und man dort bis weit in den April hinein noch
mit Pulverschnee rechnen kann. Im Frühwinter und bei erhöhter
Lawinenwarnstufe sollte man die Wechnerscharte meiden, da der Anstieg
stellenweise durch klassische Lawinenhänge führt. Der Aufstieg
ist nicht schwierig, aber recht weit, also eher eine Konditionsfrage. Von der Hütte aus wandert man sanft ansteigend dem Talschluss des Mittertales zu. Schafzoll und Karlesspitze lässt man rechts liegen.
Bald öffnen sich die weiten Böden des hinteren Mittertales, überragt von
etlichen Gipfeln, die knapp an 3.000m heranreichen, von denen der Acherkogel
mit 3007m der höchste ist. Sanft ansteigend zieht die Spur taleinwärts,
bald tun sich die Hänge der Hinteren Karlesspitze auf. Wo sich im Sommer
ein malerischer kleiner Karsee erstreckt, breiten sich jetzt weite Schneeflächen
aus. In weitem Bogen wendet sich die Aufstiegsspur nun nach links und
strebt steil nach oben in die Scharte zwischen Wechnerkogel und Rotem
Kogel. Sieg! Auf der Scharte ist Schluss, man blickt hinunter ins Längental. Jetzt
wartet eine ca. 4,5 km lange Abfahrt auf den, der sich hier heraufgeplagt
hat. Für die Abfahrt stehen mehrere Varianten zur Verfügung. Bei sicheren
Verhältnissen kann man an der östlichen Talseite die direktere,
steilere Route fahren, im Zweifel sollte man eher weiter in der Talmitte
bleiben.